Zur
Abwechslung möchte ich euch hier mal eine junge Kollegin vorstellen,
die ich sehr schätze und mittlerweile direkt liebgewonnen habe.
Wenn du das Weinen verlernt hast,
bist du bereits tot.
(Sayumi Whisp)
Der erste Band der Sayumi
Tetralogie
Weitere Informationen,
sowie Leseproben, Rezensionen,
Bildergalerie und Musik,
Hier also ein kleines Interview mit Sadako Sasaki, der
Autorin von "SAYU SMILES":
MICHAEL STUHR:
Mit "SAYU SMILES" erscheint Anfang Dezember ja
der erste Band deiner Sayumi-Tetralogie. Dazu erstmal meinen
herzlichen Glückwunsch.
SADAKO SASAKI:
Vielen Dank, so ganz kann ich das selbst noch nicht
wirklich glauben, dass es nun ganz nahe vor der Veröffentlichung
steht. Ich glaube ich gehe in Wald und grabe mich ein. ;)
MICHAEL STUHR:
Na, das kenne ich. Vor jeder Veröffentlichung geht es
mir genauso, und das ist mit den Jahren auch nicht besser geworden,
da kann ich dir keine Hoffnung machen. Sag mal: du hast dir ja ein
sehr spezielles Umfeld für deine Geschichte ausgesucht. Japan ist ja
für uns Europäer immer noch eine Welt für sich. Wie bist du darauf
gekommen, deinen Roman in diesem doch so fremden Kulturkreis spielen
zu lassen? Ging es dir da um einen exotischen Hintergrund für die
Story, oder hast du eine persönliche Beziehung zu diesem Land?
SADAKO SASAKI:
Also entgegen der Annahme Vieler, bin ich in Deutschland
geboren und habe keine japanischen Vorfahren. Die Faszination für
andere Länder habe ich schon immer gehabt, doch ich weiß gar nicht
wie es angefangen hat, aber die – ja ich glaube man kann es
wirklich so nennen – Liebe zu Japan existiert für mich schon seit
langem. Anders als der Großteil der „Japanfans“ - diese
Bezeichnung sollte ja schon für sich selbst sprechen – habe ich
relativ wenig mit Manga oder Anime zu tun, sondern die Kultur, die
Medien abseits des Gezeichneten und die Menschen selbst sind es, die
mich faszinieren.
Wie es dann dazu kam, dass Sayumi einen Bezug zu Japan
hat? Es war im Ursprung ja eigentlich gar nicht so gedacht. Meine
Hauptfigur hieß „Alma“ und der Text war eine inoffizielle
Vorgeschichte zur Computerspielreihe F.E.A.R.
Als ich aber anfing das japanische Idol „Michishige
Sayumi“ zu bewundern, und ich damit begann mir ihre Fotobücher zu
kaufen, war ich fasziniert von der Art und Weise, wie dort mit
Ästhetik umgegangen wird.
Eine junge Frau, ja vielleicht noch ein Mädchen, zeigt
die Vielseitigkeit der menschlichen Ausdrucksstärke. Schönheit,
Eleganz, Naivität. Ich hatte das Gefühl in diesem japanischen
Mädchen alles zu sehen, was das Leben zu bieten hat und so entstand
schon mal die Figur.
Dass
die Handlung sich irgendwann auch parallel nach Japan verlagert und
in einem zukünftigen Band sogar zu einem Großteil dort spielen
wird, entwickelte sich in der Geschichte selbst.
Vielleicht ist dies der Aspekt der von mir selbst am
ehesten auf die Figur übertragen wurde. - Das Gefühl in der
falschen Heimat zu sein. Sich zu einem Land hingezogen fühlen, ohne
es selbst jemals gesehen zu haben.
Vielleicht kennt manch einer ja dieses Gefühl. Und ich
möchte in Sayumis Abenteuern Japan von einer Seite zeigen, die sich
nicht auf Klischees versteift. Japan ist ein Land, so vielseitig wie
jedes andere auch und es graut mir immer wieder, wie leichtfertig die
Menschen diese Vielseitigkeit untergraben und vergessen dass es mehr
gibt als „Mandelaugen, Sushi und Liebeskissen“
MICHAEL
STUHR:
Und die eigentliche Inspiration kam aus Musik und Film,
hab ich mal irgendwo gelesen.
SADAKO SASAKI:
Ja das ist richtig. Es ist mir schon fast unangenehm zu
sagen, dass ich kaum etwas lese.
Meine Inspiration kommt in der Tat aus der Musik,
teilweise aus dem Film oder aber auch aus Computerspielen.
Ich höre viel Musik und lege mich da auch nicht auf ein
Genre fest. Vom Blackmetal zum Gothic, zur Klassik, zu 80ger 70ger
geht es über den Deutschrock bis zum Jpop.
Während ich Musik höre, versuche ich mir filmische
Bilder dazu vorzustellen. Was würde man in dieser Szene sehen? Was
würde die Stimmung eines Songs gut unterstreichen – oder eben
umgekehrt.
Einige Kapitel aus Sayu Smiles sind wirklich 1:1 Kopien
von Songs – also stimmungstechnisch.
Ich habe das auf und ab verschiedener Kompositionen
genutzt, um meine Kapitel und Figuren zu zeichnen.
MICHAEL STUHR:
Ganz schön tapfer, so gegen den Mainstream zu
schreiben, und bestimmt auch mit viel Glück verbunden, dann auch
noch einen Verlag zu finden, der sich auf das Wagnis einer
Veröffentlichung einlässt.
SADAKO SASAKI:
Ich glaube, ich bin als Autor keine leichte Person für
einen Verlag. Ich glaube an das was ich geschrieben habe, doch hatte
ich nie große Hoffnung einen Publikumsverlag zu erreichen.
Ich habe es natürlich versucht, aber ich glaube jeder
Neu/Jungautor kennt dieses Problem.
Ich bin meinem Verlag sehr dankbar. Auch das er so viel
Geduld mit mir hat und sich auf meine persönlichen Wünsche
einlässt. Natürlich kann die ganze Sache auch nach hinten losgehen,
aber ich denke, wenn man selbst nicht ein wenig hoffnungsvoll an sich
und seine Texte glaubt, kann man es ganz sein lassen.
Zu guter Letzt sei dazu erwähnt, für mich war es von
Anfang an klar, dass ich einen Verlag für Sayumi möchte und ich
hätte so lange gesucht, bis ich einen gefunden hätte.
MICHAEL STUHR:
Ich habe gehört, dass "SAYU SMILES" als eBook
und auch als Printausgabe herauskommt. Gibt es da Unterschiede?
SADAKO SASAKI:
Das mit dem Print und dem
Ebook ist so eine Sache und da hatten wir in den letzten Tagen auch
einiges an hitzigem Email-Verkehr.
Ich war gänzlich
unglücklich mit dem Ebook. Die Formatierung gefiel mir an vielen
Stellen einfach gar nicht, und einige Aspekte aus dem gedruckten Werk
werden auch niemals durchgängig im Ebook enthalten sein – was
allerdings technisch begründet ist. Zum Beispiel haben wir eine
schöne Formatierung für jeden Kapitelanfang. Diese wird es so in
der Form im Ebook nicht geben.
Zeitungsartikel im
gedruckten Buch sind natürlich ganz fix formatiert um sich
hervorzuheben und um eine gewisse Sterilität auszustrahlen. Auch
dieser Aspekt kommt auch nur vermindert im Ebook vor.
Dann, gibt es noch etwas,
worauf ich besonders Stolz bin, im gedruckten Buch: Es gibt Passagen
die sind handschriftlich verfasst. Okay nein, ich habe sie nun nicht
selbst geschrieben – das wäre problematisch gewesen, da man sie
als Grafiken hätte einfügen müssen und das hätte extreme Probleme
mit den Ebooks gemacht.
Aber es Passagen von einer
amerikanischen Künstlerin die wir extra für Sayu Smiles eingekauft
haben und Kapitel, in denen Sayumi in ein Tagebuch, auf einen Block
oder einfach einen Brief schreibt, sind in dieser Schrift
dargestellt.
Wir haben es nun so
hinbekommen, dass einige Benutzer von E-Readern zumindest eine
prozentuale Chance haben diese Handschrift zu sehen.
Auf Ipads wird sie
dargestellt werden, einige Ebook apps für Blackberry und Android
zeigen sie auch. Kindle E-Reader zeigen grundsätzlich keine
eingebetteten Schriften an. Nur als Nutzer vom Kindle Fire kann man
die Chance haben.
Also das Ebook sieht gut
aus ja, allerdings empfehle ich jedem der findet das ein Buch einfach
mehr als nur eine Geschichte ist – abgesehen vom Gefühl, echtes
Papier unter den Fingern zu spüren – das gedruckte Buch.
MICHAEL
STUHR:
Bislang ist es ja so, dass du dich möglichst bedeckt
hältst, was deine Person angeht. Was wird passieren, wenn die ersten
Lesungen anstehen? Wirst du dann den Schritt in die Öffentlichkeit
wagen?
SADAKO SASAKI:
Haha, ja wie recht du doch
hast.
Ich glaube, auch das werde
ich weiter durchziehen.
Vielleicht ist einigen
schon aufgefallen, dass mein Autorenname – Sadako – nur sehr
klein auf dem Cover zu sehen ist.
Ich möchte mich hinter
meine Geschichte und meine Hauptfigur stellen.
Und sollte es mal dazu
kommen, dass ich ernsthaft eine Lesung angeboten bekomme. Ja
vielleicht mache ich das sogar, doch meinen realen Namen, sollt ihr
trotzdem nicht erfahren ;)
Sadako hat das Buch
geschrieben und niemand sonst.
MICHAEL STUHR:
Dann bin ich ja mal gespannt, wie deine kleine
Antiheldin von den LeserInnen empfangen wird. Auf jeden Fall ist es
ja ein Text, wie man ihn nur selten zu lesen bekommt.
Ich bin auch total gespannt. Ich
hoffe einfach, dass die Menschen sie lieben lernen. Ihre
Vielseitigkeit sehen und erkennen, dass ein Kind niemals wirklich
„NORMAL“ sein kann.
Das Schlimmste wäre,
glaube ich, für mich, wenn jemand sagt, ich kann Sayumi nicht
leiden. Oder, ich kaufe dem Mädchen das Verhalten und seine Gedanken
nicht ab. Das wäre wirklich das Schlimmste für mich.
MICHAEL STUHR:
Und wie kommt man ran, an den Roman? Gib uns doch mal
ein paar Links.
SADAKO SASAKI:
Och da habe ich selbst
auch schon geschaut wo es schon gelistet ist.
Also wenn es erschienen
ist, sollte es über jede Buchhandlung zu bekommen sein. Das Buch ist
im VLB gelistet und somit lasst euch von eurem Buchhändler nichts
erzählen.
Bis zum 30.11.2013 ist das
Buch noch zum vergünstigen Vorbestellerpreis zu bekommen und ich
kann euch sagen, es lohnt sich. Es gibt einiges an kleinen
Überraschungen.
Ordern könnt ihr es
direkt über den Verlag:
Auch bei lehmanns.de ist
es vergünstigt zu bekommen:
Bei Amazon ist das Buch
natürlich auch bereits gelistet und wird ab dem Releasedatum dort
als ebook und Print zu bekommen sein:
http://www.amazon.de/Sayu-Smiles-Sadako/dp/3943138623
Mein
Verleger teilte mir auch mit, dass Sayu Smiles auch bei Kobobooks
erhältlich sein wird und ich habe das Buch auch schon in einem
österreichischen Büchershop gesehen, dessen Namen mir aber gerade
leider nicht einfällt.
Ich denke auch andere
Seiten und Anbieter werden das Buch ab dem Release mit ins eigene
Programm nehmen.
MICHAEL STUHR:
Dann bedanke ich mich und wünsche dir
und deiner kleinen Antiheldin viel Erfolg. - Arigato, Sadako-san.